
Meine 10 Lektionen in der Corona-Zeit
Der Corona-Virus hat die ganze Welt auf den Kopf gestellt. Plötzlich war und ist alles anders. Heute möchte ich dir über meine ganz persönlichen Lektionen in dieser Zeit berichten, die ich bis jetzt gelernt und erfahren habe – wer weiß, was noch kommt ;-). Es ist definitiv kein Artikel über den Virus direkt und Infektionsquellen etc., das können andere besser und davon gibt es schon genug. Es ist auch kein Artikel über irgendwelche Verschwörungstheorien, so viel Phantasie in dieser Richtung habe ich nicht. Es geht um meine persönlichen Erkenntnisse und vielleicht erkennst du dich darin wieder bzw. inspirieren dich meine Gedanken.
1. Ich kann die Welt nicht kontrollieren
Ah, bah! Das war eine echte doofe Erkenntnis. Ich habe doch so gerne alles im Griff und plane meine Dinge. Und dann… dann kommt plötzlich so ein Virus daher und schmeißt mein Leben quasi von heute auf morgen komplett um. Okay, die Weltherrschaft ist dann doch wohl nicht meines, liebes Universum! Ich kann die Welt zwar nicht kontrollieren, doch kann ich kontrollieren, wie ich damit umgehe.
Ich kann kontrollieren, welche Informationen ich lese, wie viel ich dazu lese/sehe/höre. Informationen sind gerade jetzt gut und wichtig! Es gibt eine Vielzahl von seriösen Informationen über den Virus. Es gibt eine Menge von Informationen wie ich mein Business durch diese Zeit bringe. Ganz viel nützliches und unterstützendes. Und eine riesengroße Menge BULLSHIT! Wähle weise und konsumiere nicht im Dauermodus.
Ich kann kontrollieren, wie ich darüber denke und fühle. Verfalle ich in Angst, Panik, Schockstarre? Oder bin ich ruhig und klar? (wobei dazu habe ich noch etwas bei Punkt 2 zu sagen.).
Ich kann kontrollieren, welche Handlungen ich für mich und für andere auswähle. Bleibe ich zu Hause, halte ich Abstand, habe ich meine Finanzen im Blick, sorge ich für meine Nachbarn und meine Eltern, unterstütze ich meine Angestellte, investiere ich Zeit & Geld in mein Business und in mich, bleibe ich im Austausch mit Freunden? So viele Möglichkeiten.
Ich kann die Welt nicht kontrollieren – aber ich kann vieles kontrollieren.
Ich kann meine Pläne nicht kontrollieren, aber ich kann mein Hier & Jetzt kontrollieren. Und tatsächlich konnte ich die Zukunft auch vor Corona nicht kontrollieren, nur war es mir nie soooo bewusst. Ich habe keine Kristallkugel, die mir erzählt, was in drei Monaten sein wird und ob all die Dinge, die ich mir so vornehme, tatsächlich wahr werden. Aber ich kann vertrauen darauf, dass ich jeden Tag einen weiteren Grundstein für mein Leben lege und ich mit jedem Tag meinem Leben die Richtung gebe.
2. Ich bin menschlich und ich darf es sein!
Arghhhhh! Das war noch so ein Drops, den ich schlucken musste. Nix Superwoman, nix Wonderwoman – ich bin menschlich.
Ich fühle.
Und ich fühlte in den letzten Wochen auch all die negativen Emotionen von Angst, Verzweiflung, Hoffnungslosigkeit, Überforderung, Wut, Frust, Neid, Eifersucht, Traurigkeit und Scham. Sie wegzudrängen oder sie zu ignorieren bringt nichts.
Gefühle wollen gefühlt werden.
Es ist menschlich, so zu fühlen. Und es ist verdammt nochmal okay, so zu fühlen.
Doch diese Corona-Zeit war mein Emotion-Verarbeitungs-Turbo. Es war einfach für mich nicht an der Zeit, die Decke über den Kopf zu ziehen und mich auszuschalten, weil ich die Emotionen nicht aushalte. Es änderte sich stündlich, täglich etwas – ich konnte mich nicht mal eben aus dieser Welt ausklinken.
Ich kann aber einerseits fühlen, was ich fühle und mir mein MenschSein erlauben, und trotzdem alles machen, was gemacht werden musste. Das ist eine sehr kraftvolle Erfahrung, die mich in meinem weiteren Leben begleiten wird. Danke dafür!
3. Triff Entscheidungen und steh dazu!
Entscheidungen treffen ist nicht so leicht. Zieh ich heute das blaue oder das rote Oberteil an? Da kann ich schon eine Weile überlegen ;-). Doch in Corona- Zeiten sind Entscheidungen essentieller:
Lege ich meinen Fokus auf meine Logopädische Praxis oder auf mein Coaching& Hypnose Business?
Für mich klare und schnelle Entscheidung für die Logopädische Praxis. Dort ändert sich ständig was: wen durften wir noch behandeln, dürfen wir überhaupt noch Therapien machen, wo gibt es noch Desinfektionsmittel und Toilettenpapier, wie setzen wir Videotherapie um. In der Praxis trage ich auch die Verantwortung für meine Mitarbeiter. Es war dort wichtig, voll da zu sein mit meiner Energie und mit meiner Führung.
Ich habe diese Entscheidung getroffen und schweren Herzens die Hypnose und das Coaching zurückgestellt, meinen Newsletter und meine Social Media Postings zurückgefahren. Egal, was in den nächsten Wochen sein wird: Ich habe die Entscheidung mit besten Wissen und Gewissen getroffen und ich werde sie nicht bereuen. Hätte, hätte, Fahrradkette… du weißt schon ;-).
Triff deine Entscheidungen, wäge gut ab und entscheide dich klar & zügig! Fackel nicht lange, nimm dir nicht unnötig die Energie. Keine Entscheidung ist auch schon eine Entscheidung ;-). Triff lieber deine Entscheidung, zu der du heute, hier und jetzt stehen kannst. Wenn du mehr weißt, es besser weißt, kannst du sie immer noch verändern!
4. People-Pleasing hilft keinem!
Ich habe es schon gerne, wenn eitel Sonnenschein um mich herum ist. Unangenehme Gespräche oder Entscheidungen schiebe ich gerne auf. Es war für mich dementsprechend nicht einfach, meinen Mitarbeiterinnen zu sagen, dass wir jetzt auf Kurzarbeit gehen. Und die Reaktionen darauf auszuhalten, war auch nicht leicht. Doch es ist eine Entscheidung, die ich getroffen habe, für die Sicherung der Arbeitsplätze und für den Erhalt meiner Vision und meiner Praxis.
Nachdem die erste Reaktionswelle abebbte und ich ihr stand gehalten habe, zeigte sich, Verständnis und Vertrauen. Was für ein großartiges Geschenk <3. Denn mit meiner Klarheit und ohne People Pleasing, aber mit Verständnis für die Situation der anderen, fühlten meine Mitarbeiterinnen sicherer und wissen, dass wir diese Krise meistern werden!
5. Profit- First: Kenne deine Zahlen!
Ich liebe Profit-First <3.
Und es ist nicht das erste Mal, dass Profit First mir meinen knackigen Allerwertesten rettet!
Seit ich damit arbeite, habe ich einen exakten Überblick über meine Zahlen. Ich kenne meine Ausgaben und auch meine Einnahmen. Ich habe Rücklagen aufgebaut. Und anhand dieser Zahlen habe ich schnell berechnen können, wie lang mein Geld reichen wird. Ich habe gesehen, welche monatlichen Posten für mich Luxus sind und sie gecancelt. Ich kann entspannt in die nächsten Wochen blicken.
Das bringt viel Ruhe in das momentane Chaos.
Für mehr Informationen schau doch mal hier bei der wunderbaren Benita Königbauer vorbei.
6. You never walk alone!
Du musst nicht alles alleine stemmen! Denk an Punkt 2: Auch du bist nicht Wonderwoman, sondern ein wunderbares menschliches Wesen.
Ich habe in der letzten Zeit so viel Unterstützung gehabt!
– Auf mein persönliches Coaching habe ich nicht verzichtet! Gerade jetzt ist es kostbarer & wertvoller denn je. Es hilft mir, meinen eigenen Bullshit zu sehen und die Richtung wieder zu verändern. Es unterstützt mich in meinem Wachstum. Es ist mein Turbo!
Deswegen mein Aufruf an dich: Lass dich unterstützen! Es geht schneller und leichter mit einem Profi an deiner Seite! Ich bin gerne für dich da. Vereinbare jetzt deinen persönlichen Termin. Wenn ich nicht die Richtige für dich bin, es gibt eine Vielzahl exzellenter und großartiger Coaches. Du musst diesen Weg nicht alleine gehen.
– Freunde. Es tut so unendlich gut, gemeinsam zu lachen, dummes Zeug zu labern, ein offenes Ohr für die Nöte des anderen zu haben und ein offenes Ohr zu finden für das eigene Mimimi. Danke an dieser Stelle an meine Herzensmenschen <3.
– Community. Die wunderbare Daniela hat uns für die Praxis Mundschutz genäht <3. In Gruppen wurde Links geteilt, wo man noch Händedesinfektionsmittel bekommt. Über Unternehmen Praxis habe ich alle Informationen und Vorlagen bekommen, die ich aktuell für die Praxis brauchte.
Scheu dich nicht, zu fragen und um Hilfe zu bitten!
7. Ich kann mehr bewältigen als ich denke!
Du kennst vielleicht meinen Lieblings-Spruch „Ich kann mit allem umgehen, was das Leben mir präsentiert!“.
Und wenn ich die letzten zwei Wochen zurückblicke.
Holy Shit!
Da war noch ganz schön Luft nach oben.
Paradoxerweise habe ich mich in den letztem zwei Wochen mehr in meiner Kraft und Stärke gefühlt als seit Jahresbeginn, der irgendwie so dümpelte.
Ich habe in diesen Wochen mehr bearbeitet, verarbeitet, umgesetzt und gearbeitet als den ganzen letzten Wochen davor.
Ich war herausgefordert und ich habe die Herausforderung angenommen. Ich kann mit allem umgehen, was das Leben mir präsentiert. Und wenn es darauf ankommt, wachse ich einfach über mich hinaus.
8. Verletzlichkeit zeigen hilft!
Du musst nicht die Starke spielen.
Denk daran, auch du bist ein Mensch.
Und es ist verdammt nochmal menschlich, Ängste und Sorgen zu haben. Sei in diesen Moment gut zu dir, sieh, dass es allen so geht. Es ist so normal, das alles zu fühlen.
Da gibt es keinen Grund, sich zu schämen!
Die wahre Stärke liegt darin, die Verletzlichkeit und die Schwäche auch zu zeigen. Zu zugeben, dass ich und auch du – im Moment einfach nicht alles wissen können und vielleicht auch nicht alles, richtig machen.
Doch wir gehen weiter voran und lernen <3.
9. Es gibt so vieles, für das ich gerade dankbar bin!
Ich bin dankbar für die vielfältige Unterstützung.
Ich bin dankbar, dass meine Eltern sich an die Regel halten, zu Hause zu bleiben – auch wenn es ihnen so schwer fällt.
Ich bin dankbar für meine Coaching-Kunden, die mir die Treue halten und mich inspirieren.
Ich bin dankbar für die tollen Patienten in der Praxis, die weiterkommen, die sich auf das Experiment Videotherapie einlassen und die, die auf sich achten und zu Hause bleiben.
Ich bin dankbar für meine Mitarbeiterinnen, die alles geben, damit wir weitermachen können, die Ideen einbringen, die bereit sind, Neues auszuprobieren und sich auf Neues einzustellen, die wie wild mit mir desinfizieren und auf die Hygiene penibel achten.
10. Fun-Fact zum Schluss: Es ist die Zeit der Introvertierten!
Hossa! Social Distancing, zu Hause bleiben?
Mein kleines großes Intro-Herz hüpft!
Genau mein Ding. Ich liebe meine vier Wände. Mir wird da nicht langweilig.
Und wenn Menschen mir zu nah auf die Pelle rücken, finde ich das auch meistens ziemlich aufdringlich. Ich genieße diesen Abstand an der Kasse, ohne dass mir jemand mit seinem Einkaufswagen in die Haken fährt oder mir in den Nacken pustet.
Ich mag dieses Lächeln auf Distanz, ohne dass ich jetzt gleich in ein endloses Gespräch verwickelt werde. So leicht es für mich als Introvertierte ist, so schwer kann ich mir vorstellen, ist es für Extrovertierte.
Doch ich bin mir sicher, du wirst deinen Weg da finden.