
Denkst du, du bist gierig?
Sei doch nicht so gierig!
Wie unverschämt! Das ist ganz teuer.
Kann ich wirklich so viel verlangen? Und ist das wirklich viel? Das sind schon die Fragen, die wir uns oft als Selbstständige stellen, wenn du deine eigenen Preise gestaltest.
Plötzlich bist du auf dich gestellt. Es gibt kein vorgeschriebenes Gehalt vom Chef oder wie bei mir als Logopädin keinen festgelegten Kassensatz.
Du fängst an zu schauen, woher du kommst. Vergleichst dich mit deinen Kollegen. Und suchst deinen – für dich passenden – Preis.
Aber dann…. kommt dein Umfeld – also bei mir war es so.
“Sei doch zufrieden mit dem, was du hast. So schlecht verdienst du doch gar nicht. Sei nicht so gierig. Und wer soll das überhaupt zahlen?”
Das war die Reaktion aus meinem familiären Umfeld auf meine Preise.
Die Frage jedoch dahinter war für mich lange Zeit – denkt ihr, ich bin nicht so viel wert? Bin ich es nicht wert? Bin ich nicht gut genug? Ist meine Leistung nicht genug? Ist sie es nicht wert?
Und schwupp – plöppten alle diese Selbstzweifel wieder auf. Wenn schon meine Familie mir das nicht zutraut, wie sollen dann potentielle Kunden reagieren?
Hinzu kommt noch dieses „du bist gierig“. Das hat einen ganz fiesen bitteren Geschmack. Das will ich doch gar nicht sein.
Gierig ist ein Knock-out Wort.
Wer denkt da nicht an Dagobert Duck in seinem Geldkeller? Wer denkt da nicht, an Menschen, die sich die Taschen mit Geld vollstopfen und es vielleicht auf nicht so saubere Art und Weise verdient haben? Oder an König Midas, der alles, was er anfasste in Gold verwandeln konnte und verhungerte.
Bin ich wirklich gierig, wenn ich einen angemessen Preis für meine Leistung veranschlage?
BULLSHIT!
Und plötzlich gingen mir alle Lampen an!
Welch ein Geschenk eine solche Reaktion ist!
Ich konnte sehen, welche Gedanken über Geld meine Familie über mich stülpen wollten. Welche Vorstellungen, Ideen und Konzepte sie über Geld haben. Es ist meine Entscheidung, was ich davon übernehmen will oder nicht.
Gier ist dieses Gefühl „ich habe nicht genug – ich muss immer mehr haben!“. Es gibt nicht genug für mich. Ich bin nie „satt“.
Plötzlich verstand ich. Diese „Gier“ war gar nicht meine.
Meine Eltern sind in der Nachkriegszeit aufgewachsen. Es gab nie genug zu essen. Diese Erfahrung zeigte sich noch heute in ihrem Einkaufsverhalten. Der Kühlschrank ist immer übervoll, da ist mehr als genug drin. Wenn sie in meinen Kühlschrank schauen, heißt es oft…“wie kannst du nur damit zurechtkommen?“. Ich finde, ich habe genug im Kühlschrank und kann jederzeit einkaufen gehen. Und ich hasse es, Nahrungsmittel wegzuschmeißen.
Es ist nie genug da! Dieser Gedanke macht gierig und führt zum Horten und Ansammeln.
Doch da ist noch ein weiterer Aspekt von Gier. Gier ist wie Hunger. Es soll eine Leere füllen. Die Ansammlung von Besitz deckt scheinbar viele Grundbedürfnisse des Menschen ab: Das Gefühl der Sicherheit, das Bedürfnis nach Anerkennung und Macht, nach Exklusivität und nach Genuss.
Das Haben stärkt das Selbstwertgefühl: Ich bin etwas wert, ich bin wertvoll, wenn ich Werte anhäufe. Es soll die Leere füllen.. dieses Gefühl „ich bin nicht genug“.
Und doch gelingt es nicht. So dass das Haben nie genug ist und die Spirale der Habgier einfach weiterläuft.
Gierig sein hat auch diesen Beigeschmack von Betrügen und Abzocken. Sein Geld auf unehrliche Art und Weise zu erwirtschaften und zu vermehren. Wer kennt nicht irgendwelche Geschichten von Bänkern oder Politikern oder Steuerbetrügern? Wer will da schon mit in einen Topf geworfen werden?
Bevor du jetzt anfängst, dass reiche Menschen immer gierig sind und das Geld haben wollen nur aus einem Mangelgefühl entsteht und du deswegen deine Preise und dich klein hältst, lass mich dir noch ein paar Dinge mit auf den Weg geben.
1. Du entscheidest, wie du dein Geld erwirtschaftest und damit umgehst.
Du musst nicht rücksichtslos und unmoralisch sein. Du kannst dein Geld auf deine Weise verdienen. Du kannst nett & reich sein, du kannst sozial engagiert & reich sein, du kannst hohe Werte haben & reich sein. Es ist deine Entscheidung! Ganz allein deine! Du kannst wählen, wie du mit deinem Wohlstand umgehen möchtest.
2. Erlaube dir, reich zu sein.
Es steht dir zu. Geld steht dir zu. Du darfst es haben und es darf bei dir bleiben. Gib dir die Erlaubnis, reich zu sein bzw. reich zu werden. Das ist oft der Unterschied zwischen dir und den „Gierigen“. Sie glauben daran, dass es ihre Bestimmung – ihr Geburtsrecht ist, Geld zu haben. Hier können wir von ihnen lernen! Und nicht nur glaube daran, sondern verhalte dich auch dementsprechend. Baue dir dein Business auf und verdiene gutes Geld. #
Geld macht nicht rücksichtslos oder unmoralisch.
3. Löse deine Geldblockaden
Schau genau hin, wie und was denkst du über Geld. Welche Geschichten über Geld erzählst du dir immer und immer wieder? Was hindert dich? Schau hin, welche Vorstellungen über Geld dich triggern. Setz dich über deine Blockaden hin weg. Denn der Verstand begreift nicht, wenn du hin- und hereierst zwischen „Ich verdiene es, Geld zu haben“ und einem „ Huch! Ich bin mir doch nicht sicher, ob ich es verdiene“.
Und um ganz ehrlich zu sein, wir wollen nicht, dass gierige Menschen die einzigen sind, die Geld haben. Wir wollen, dass wunderschöne, liebenswerte, herzliche Menschen Geld haben, die den Planeten retten wollen. Wie du!
Du kannst:
- Dienstleistungen von anderen Unternehmern in Anspruch nehmen.
- Produkte von anderen Unternehmern kaufen.
- Deine Stadt und dein Land unterstützen.
- Für soziale Projekte spenden und/oder dich dort engagieren.
- Vielleicht engagierst du eine Putzfrau, die jemandem helfen wird.
Du hast Einfluss auf deine Kunden:
- deine Freunde.
- deine Familie
- deine Kinder
- deine Kunden
- dein Umfeld.
Indem du mehr Geld hast, wirst du einen positiven Einfluss auf den Planeten haben, und wir brauchen mehr Menschen wie dich und mich, um reich zu sein, damit wir einige der wirklich gierigen und rücksichtslosen Menschen verdrängen können.
Wenn du Geldblockaden hast – glaube mir, die haben wir alle – dann habe ich etwas Großartiges für dich.
Löse deine Geldblockade: