
Was eine mutige E-Mail bewirken kann!
Wenn du schon länger bloggst, kennst du das vielleicht: Du bekommst Anfragen für einen Gastartikel, für eine Kooperation oder jemand bietet dir seine Dienste an. Manche Anfragen sind freundlich und wertschätzend formuliert. Bei manchen fehlen mir einfach die Worte.
Vor ein paar Tagen landete eine wunderbare E-Mail von Céline Tüyeni in meinem Postfach. Ich war total begeistert. Und zwar so begeistert, dass ich Céline fragte, ob sie nicht ein wenig über die Gedanken zu der E-Mail schreiben möchte, wie sie auf die Idee gekommen ist, welche innerlichen Hürden sie überwinden musste und ob sie ein paar Tipps geben kann, wie du auch so eine erfolgreiche E-Mail schreiben kannst. Céline und ich starten auch gemeinsam unser erstes kleines Projekt. Das EBook zur Challenge vertraue ich Célines Adleraugen an. Und ich lerne dabei eine Menge über meine Art zu schreiben. Ein Punkt oder auch ein Doppelpunkt kann einen Unterschied machen. Das ist viel viel mehr als nur eine Rechtschreibkorrektur. Ich kann dir die Zusammenarbeit mit Céline von Herzen empfehlen.
Hier ist der Inhalt:
Liebe Veronika,
du kennst mich noch nicht persönlich, ich schreibe dir heute zum 1. Mal, aber ich habe schon zwei deiner Challenges mitgemacht (gerade die letzte zum Kritikermonster – meines heißt Larissa und zischt immer so beim ssss!). Ich lese jeden deiner Newsletter. Danke dir, sie haben mir sehr geholfen! Sonst würde ich dir jetzt nicht schreiben.
Jetzt bin ich aufgeregt! Warum? Weil ich mich zum ersten Mal so sichtbar mache. Dir gegenüber, ganz direkt, einfach so. Weil ich dir erzählen möchte, was mein Licht und mein Gesicht zum Leuchten bringt – und vielleicht kann es auch dir helfen:
Ich LIEBE Texte. Gute Texte. Texte schreiben, gegenlesen, korrigieren. Ich liebe es ein „Text-Buddy“ zu sein und das kann ich wirklich gut. Kennst du das Gefühl: ein Newsletter oder Blogartikel muss raus, will geschrieben werden. Du schreibst ihn, liest ihn, liest ihn nochmal. Bist nervös. Passt auch alles? Kein Beistrich zu viel, kein Buchstabe zu wenig? Kein Abstand fehlt? Ich sehe sie alle!
Ich weiß: Wenn man einen Text selbst schreibt, kann man ihn nur ganz schwer selbst Korrektur lesen. Und wenn, dann muss einige Zeit zwischen dem Schreiben und dem Lesen vergehen, damit man wieder einen Blick für den Text erhält. Das geht mir genauso. Doch diese Zeit hat man oft nicht!
Deshalb biete ich dir an: Lass Fräulein Rottenmeier mal auf Pause gehen. ;-) Ich würde wahnsinnig gerne deine Newsletter und Blogartikel gegenlesen, damit du sicher sein kannst, dass alles passt. Ich arbeite schnell: Wenn ich weiß, dass ein Text kommt, hast du ihn innerhalb spätestens einer Stunde zurück. Und ich könnte sie schon etwas früher lesen :-o.
Wenn du daran Interesse hast, schau mal auf meine ganz neue erste eigene Webseite: www.textemitziel.at, da kannst du mich und mein Angebot noch besser kennen lernen.
Es kostet mich echt viel Mut, dich einfach so direkt anzuschreiben. Mut, den ich auch dir verdanke!
Ich schicke dir ganz liebe Herbstgrüße aus Wien
Céline
Céline schreibt über die E-Mail und ihren Weg raus aus dem Kokon
Es war an einem der letzten warmen Septembernachmittage. In einem wunderschönen Garten eines Schlösschens in Meran an einem kleinen Tisch in der Sonne hatte ich mir im Urlaub eine Stunde kinderfrei genommen. Veronikas Challenge stand am Plan, gleich ein paar Fragen auf einmal. Ich war auch aufgeregt. Ich wusste: Nach dieser Reise, Anfang Oktober, würde ich mit meinem eigenen Business starten. Die Webseite war fertig, die Zeit war reif. Jetzt musste ich raus aus meinem Kokon! Nur wie?! Wo anfangen?
Mein Kritikermonster war in Höchstform: so lebendig, dass ich zum ersten Mal etwas zeichnete, das ich nachher sogar anschauen konnte (Zeichnen und Malen geht mir nicht so von der Hand, ich bin mehr der Wortmensch). Larissa war geboren! Und ich richtig stolz auf Sie ;-)
Dass Veronika Fräulein Rottenmeier als Kritikermonster hatte, fand ich genial! Zu ihr hatte ich immer ein besonderes Naheverhältnis, denn Heidi war eines meiner Lieblingsbücher als Kind. Da fiel mir ein, dass Veronika in einem ihrer Newsletter im Frühling einmal erwähnte, wie ihr eigener Perfektionismus sie immer wieder dazu anhält, ihre Newsletter und Blogartikel wieder und wieder zu lesen, bevor sie sie abschickt. Ich kenne das gut, war Schreiben von Newslettern und Artikeln bei einem großen österreichischen Unternehmen doch der liebste Teil meines Jobs. Ich habe hundert Texte geschrieben und von Kollegen gegen gelesen. Ich kenne diese Unsicherheit, die ich damals meinen Kollegen schon so gerne abnahm. Schon damals dachte ich bei mir: Wie gerne würde ich Veronika das abnehmen! Das ist genau das, was ich kann. Und ich weiß: Ich sehe jede Kleinigkeit, jeden Beistrich zu wenig und jedes Wort zu viel, und bin dabei viel schneller als der Autor des Textes. Das ist ganz natürlich so, weil ich ja nicht im Text „drinstecke“.
Damals war mir noch nicht bewusst, dass ich bald darauf versuchen würde, aus dieser Gabe ein Geschäftsmodell zu entwickeln. Dass ich mich damit auf meine eigenen Beine stellen könnte und endlich das tun, was mir solchen Spaß macht und so leicht von der Hand geht: Schreiben, überarbeiten, korrigieren. Der Wunsch gärte schon länger in meinem Bauch, aber mich trauen?! Würde denn jemand einen „Text Buddy“ wollen? Oder Hilfe annehmen um Gedanken in Text umzuwandeln? Larissa hatte zwar damals noch nicht ihren Namen, aber zischen konnte sie schon ganz gewaltig.
In der Herbstsonne mit dem Stift in der Hand und Larissa in meinem Büchlein, die mir ihre Zähne entgegenfletschte, begann ich plötzlich im Geiste mit Veronika zu reden. Sie davon überzeugen zu wollen, dass wir genau das miteinander versuchen. Ich hatte nicht geplant ihr zu schreiben. Ich spreche oft mit den Menschen, von denen ich Newsletter erhalte, und diskutiere mit ihnen über das, was sie schreiben. Natürlich nur in meinem Kopf! Aber diesmal dachte ich: Warum nicht? Gerade Veronika wird mich verstehen. Schließlich ist das genau das, wozu sie mich anleiten möchte: Mich zeigen, mich ins Licht trauen, zu mir und meiner Leistung stehen. Also wird sie so ein Mail auch wertschätzend aushalten – da war ich mir sicher (Larissa war anderer Meinung, aber ich habe sie bewusst ignoriert). Da floss der Text für ein solches Mail in mein Büchlein.
Danach war ich ganz euphorisch! Aber ich wusste, es würde noch mindestens 4 Tage dauern, bis ich das E-Mail daheim auch wirklich schreiben konnte. Und wie immer nach so einer Euphorie kommt – bei mir meistens am nächsten Morgen, ausgeschlafen und voller Realismus – das Loch. Genau das Loch, in dem sich die Kritikermonster so wahnsinnig wohl fühlen. Larissa jubilierte. Ich ignorierte. Verschob aber. Zuerst mal heimkommen. Wäsche waschen. Aufräumen. Aufarbeiten, was liegen geblieben war. Die Kinder an den Alltag gewöhnen. Das zog sich, bis der nächste Newsletter von Veronika in meinem Postfach landete.
Da warst du wieder, liebe Veronika! In meinem ganzen Bewusstsein, mit deinem Text vor meinen Augen, und mit meinem tiefsten inneren Wunsch und diesem E-Mail…. Diesen Impuls nahm ich in der Sekunde war, setzte mich zum Computer und schrieb das E-Mail an dich in einem durch. Aus dem Gedächtnis, ich habe nicht mal mehr den „Entwurf“ im Büchlein angeschaut. Ich sprach zu dir, Veronika, direkt von meiner Seele weg. Einmal durchlesen und abschicken, sofort! Es war neun Uhr abends. Gott, war ich nervös: Was hatte ich hier nur getan?
Im Nachhinein kann ich nur sagen – und das schreibe ich auch mir für die Zukunft groß auf: Wenn du innerlich für etwas brennst, und ein Gedanke kommt und will gesagt, geschrieben, gelebt werden… Dann nimm ihn war, in der Sekunde, und tu es. Lass ihn zumindest in dein Buch fließen. Irgendwohin, wo du ihn siehst. Wo er dich anschaut. So lange, bis du ihn umsetzt. Schau nicht links und nicht rechts und frag nicht. Frag niemand anderen und vor allem nicht dein Kritikermonster. Frag auch nicht: Wer kann das auch oder noch besser. Tu’s einfach!
Es ist genau richtig.
Céline Tüyeni, 42 Jahre alt, Mutter zweier kleiner Mädchen, arbeitete 18 Jahre bei der österreichischen Fluglinie im Marketing und Verkauf, und beschäftigt sich seit über 10 Jahren mit Texten und schreiben aus Leidenschaft – bisher nur im Rahmen der angestellten Tätigkeit und privat. Jetzt hilft sie Menschen, die viel zu sagen haben und Hilfe brauchen es auszudrücken. Sie schreibt, überarbeitet, optimiert und korrigiert Texte für Webseiten, Folder, Newsletter, Blogartikel. Damit sie beim Leser so ankommen, wie der Autor es möchte. Näheres auf www.textemitziel.at.
***Die E-Mail? Oder das E-Mail? Fragst du dich gerade, warum es in einem Text, in dem es auch um gute Sprache geht, eben nicht einheitlich geht?
Ganz einfach: Céline ist aus Wien. Da heißt es meist „Das E-Mail“. Das ist dort einfach so im Sprachgebrauch. Veronika ist Deutsche. Dort ist die E-Mail nun mal weiblich. Beides ist richtig. Und wir fühlen uns genau so wohl damit ;-).
Bei Textkorrekturen würde Céline darauf achten, mit welcher Variante Schreiber und Leser sich wohlfühlen.
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