Präsenz, Beziehung

Bist du da, wenn du da bist? Deine Präsenz.

Herzlich willkommen zu Teil zwei der Serie über tägliche Gewohnheiten, um die Liebe zu erneuern und wieder neu zu entdecken. Hast Teil eins verpasst? Schau hier

Heute geht es um die emotionale Präsenz.

Thich Nhat Hanh sagte folgendes:

Das kostbarste Geschenk, dass wir unseren Liebsten machen können, ist unsere wirkliche Gegenwart.

Bevor wir dazu übergehen, wie du mit deinem Partner präsent sein kannst, schauen wir, wie du mit dir selbst und deinen eigenen Emotionen präsent sein kannst.

In diesem Zeitalter der Technologien und der Ablenkungen, ist präsent sein nicht immer einfach.

Viele haben das Gefühl für ihre eigenen Emotionen verloren.

Manchen von uns wurde erklärt, wir dürfen sie nicht haben.

Vielen Menschen, mit denen ich arbeite (auch mir) wurde beigebracht, dass natürliche emotionale Ausdrücke nicht toleriert werden.

Kinder, besonders Jungen, wird im frühen Alter schon anerzogen, dass es nicht in Ordnung seine Gefühle auszudrücken, außer es sind freudige.

In den ersten Lebensjahren sind Kinder ein wahrer Ausbund an Emotionen, bevor die linke logische Gehirnhälfte auf die Bühne tritt. Die emotionalen Ausbrüche verwirren viele Menschen, die von ihren eigenen emotionalen Erfahrungen abgespalten sind. So wird indirekt oder ganz direkt erklärt, dass Emotionen nicht willkommen sind.

Als Ergebnis geht der teuflische Kreislauf von emotionaler Abtrennung weiter.

Die gute Nachricht ist, dass wenn wir uns unsere Emotionen erlauben, können sie sich bewegen und verändern.

Die dunklen negativen Emotionen fühlen sich manchmal erdrückend und beängstigend an. Doch wenn wir sie anerkennen und akzeptieren, dann können wir nicht nur von ihnen lernen, sondern sie verlieren auch die Macht über uns und verändern sich in etwas anderes.

Die schlechte Nachricht

Wir sind so geschickt, uns selbst vor unserer eigenen Verletzlichkeit und den Gefühlen zu schützen, dass wir die Verbindung zu uns selbst verloren haben. Als logische Konsequenz haben wir auch die Verbindung zu unserem Partner verloren.

Ein Schlüssel zu einer starken Beziehung ist in der Lage zu sein, emotional präsent mit seinen eigenen Emotionen zu sein, so dass du auch vollständig präsent mit deinem Partner sein kannst.

Das ist leicht mit positiven Emotionen. Die Schwierigkeiten tauchen auf, wenn es um den Zugang zu den wahren negativen und unverarbeiteten Emotionen geht. Daher wird ein anderes Gefühl dem Partner mitgeteilt, und das, was du wirklich fühlst, ist verschüttet und versteckt.

Ein Beispiel:

Peter reagiert nicht auf Marie, wenn sie versucht mit ihm über ein Problem zu sprechen.

Marie ist – natürlich – sauer. Ihre Verärgerung ist absolut gerechtfertigt.

Peter wirkt immer sehr verschlossen, jedes Mal wenn Marie versucht, mit ihm zu reden.

Selbstverständlich ist das frustrierend für sie. Das sagt sie ihm auch.

Unter der Frustration jedoch passiert mehr, als Marie gerade wahrnimmt.

Sie ist verängstigt, traurig und verwirrt! Was soll sie mit einem Mann, der nicht auf sie reagiert? Was soll das? Ist es ihre Schuld? Sorgt er sich nicht? Was passiert, wenn sie wirklich seine Hilfe braucht?

Je mehr man diese schmerzvollen Emotionen von Traurigkeit und Angst fühlt, desto größer wird die Wut. Die Konsequenz ist, desto mehr weist man seinen Partner zurück.

Marie hat Grund, verärgert über Peter zu sein. Sie könnte jedoch eine andere Antwort bekommen, wenn sie sich der weicheren Emotionen unter dem Ärger bewusst würde und sie ihm auch ihre Ängste mitteilt.

Es kann schwer sein, uns selbst die Erlaubnis zu geben aufgrund unserer Erziehung, unserer Erfahrungen und unserer (falschen) Glaubenssätze. Doch in einer Liebesbeziehung, wo sich die Emotionen auch noch vermischen, ist es noch schwieriger.

Diese Woche geht es darum, dich wieder mit dir selbst zu verbinden und mehr emotional präsent mit dir zu sein.

Deine neue tägliche Routine:

Mache eine Erinnerung an deinem Handy, dich für 1-3x am Tag auszuklinken. Wenn die Erinnerung kommt, höre auf mit dem, was du gerade tust, nimm einen tiefen Atemzug und frage dich selbst, wie du dich gerade fühlst.

Klingt einfach? Du wirst vielleicht erstaunt sein, was du entdecken wirst.

Kröne es:

Verbringe z.B. fünf Minuten am Tag damit, einfach zu sitzen und ganz präsent mit dir zu sein.

Vielleicht bist du in der Lage, schon deinem Partner mitzuteilen, was auf einer tieferen Ebene in dir vorgeht.

Die täglichen Gewohnheiten, die ich mit dir teile, sind Übungen für schwierigere Zeiten, wenn ihr so richtig aneinander geratet.

Es ist kann viel schwerer sein, sich emotional verletzlich sein, wenn ihr streitet. Aber dann kann es am nützlichsten sein, um zu verhindern, dass die Verbindung zwischen euch sich verschlechtert.

Probier es aus die Woche aus und vergiss nicht die Dankbarkeit und Anerkennung aus der letzten Woche.

Ich bin gespannt, wie es für dich ist. Schreib mir in den Kommentaren deine Erfahrungen und deine Gedanken.

Von Herzen liebe Grüße

Veronika

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