
Warum du nicht weißt, was du willst und nichts bekommst
Mein erster Mentor stellt mir ständig diese Frage „was willst du?“. Und was tauchte bei mir auf? Totaler Knock-Out! Ein großes schwarzes Loch! Nichts! Die Frage paralysierte mich. Ich war Mitte dreißig und hatte keine Ahnung! Das kann es doch nicht sein – irgendwo müssen doch meine Träume, meine Visionen und Wünsche hin sein.
Mein Mentor war klug und stellte mir die Fragen in verschiedenen Versionen „was willst du mit dem Rest deines Lebens machen?“ – Knock-Out! „Wenn eine gute Fee, die dir 3 Wünsche erfüllt, welche sollen das sein?“ – Knock-Out! „Wo möchtest du in 5 Jahren sein? Wie soll dein Leben dann aussehen?“ – Doppel – Knock-Out.
Fünf Jahre sind ja nicht viel. Und ich hatte keine Ahnung, nur das Gefühl – so geht es auch nicht mehr weiter. Es muss sich, was ändern. Doch was und wie?
Mittlerweile liegt ein langer Weg hinter mir. Ich habe viel gelernt, viel erfahren, viel erlebt und hatte meistens gute Unterstützung an meiner Seite. Die letzten Tage kam mir die Frage in den Kopf, warum konnte ich das damals nicht und was hat sich geändert. So entstand dieser Artikel.
Zu wissen, was du willst – ist wichtig für deine Partnerschaft, deinen Beruf und für dein Leben. Weißt du, wie deine Partnerschaft aussehen soll? Wie du dir deinen Beruf, deine Arbeit vorstellst, dass sie dich ausfüllt? Und wie schaut es mit den anderen Bereichen deines Lebens aus? Wo möchtest du wohnen? Wie möchtest du leben? Was willst du?
Wenn du glasklar weißt, was du willst. Dann brauchst du jetzt nicht weiterlesen. Findest du keinen Zugang zu deinen tiefen Wünschen und Bedürfnissen, dann schau mal, ob einer dieser sechs Hemmschuhe für dich passt.
1.) Du stellst die Bedürfnisse anderer über deine eigenen Bedürfnisse
Du nimmst dich selbst gar nicht so wichtig. Erst mal sollen deine Lieben ihr Glück und ihre Freude finden, dann kannst du dich mit deinen Bedürfnissen beschäftigen. Insgeheim gefällt dir ein wenig diese Opferhaltung und du erwartest ja auch nichts dafür – außer ein klitzeklein wenig Dankbarkeit. Schließlich bringst du ja auch ein Opfer – das sollen die anderen auch anerkennen. Ab und an kannst du es geschickt einbringen „für dich stecke ich zurück.“ Aus Angst, den anderen zu verlieren, bindest du ihn mit deinem Opfer an dich. Und wenn du auf Partnersuche bist, dann suchst du dir jemanden, der sich in der Retterrolle oder in der Verfolgerrolle wohlfühlt.
2.) Du gibst dir keine Erlaubnis oder erwartest sie von anderen
Ich sehe tagtäglich Frauen, die um Erlaubnis fragen, ihre Gaben zu teilen, ihre Kraft zu besitzen, selbstbewusst zu sein, mutig zu sein, Risiken einzugehen, die wunderbare Frau zu sein, die sie sind. Wir sind uns nicht immer bewusst, dass wir das tun. Halten wir unsere Gaben und unsere Talente in unserem Kokon, dann geben wir uns selbst, der Welt und den Menschen einen schlechten Dienst. Die Welt braucht dich und deine Talente, deine Einzigartigkeit. Doch du kannst sie nicht mit den anderen teilen, wenn du sie nicht für dich annimmst. Du musst dir selbst die Erlaubnis geben.
Wartest du auf Erlaubnis von anderen? Wartest du darauf, dass die anderen damit einverstanden sind und es ihnen damit gut geht, was du machen möchtest?
Gib dir selbst die Erlaubnis, Wünsche, Bedürfnisse und Ziele zu haben. Warte nicht darauf, dass andere sie dir geben. Werde selber zum Gestalter deines Lebens – trau dich!
In meinem aktuellen Online-Kurs „Raus aus dem Kokon- rein in die Beziehungen“ diskutieren wir gerade sehr intensiv, wie sich der Blickwinkel durch die eigene Erlaubnis verändert, welche gedanklichen Hürden es dabei zu überwinden gilt. Neugierig? Dann sei beim nächsten Mal einfach dabei und trage dich hier ein. Du bekommst dann automatisch Bescheid, wenn wir nächstes Jahr starten.
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3.) Wenn – dann- Gedanken
Du bist noch nicht bereit für deine Wünsche und Träume. Erst gibt es anderes zu erledigen:
– wenn ich erst mal abgenommen habe, dann wird es mir leichter fallen
– wenn ich genug Geld gespart habe, dann kann ich schauen, was ich mir leisten möchte
– wenn ich erst mal den richtigen Partner gefunden habe, dann finde ich auch meine Wünsche und Bedürfnisse
Ganz ehrlich? WTF*! Das ist Augenwischerei vom feinsten! Prokrastination in Perfektion. Es ändert sich nichts, wenn du dein Wunschgewicht hast, genügend Geld oder einen Partner. Weil du nicht weißt, was damit anfangen sollst.
4.) Verschmelzung
Du bist in einer Beziehung und tauchst in die Welt des anderen ein. Die Grenzen zwischen euch schwinden. Ihr werdet immer mehr eine Einheit. Eine Symbiose. Eine Verschmelzung. Eins sein. Das ist das höchste Glück für dich. Aus dem du und ich wird ein wir. Es gibt für dich nur noch das wir. Tja, du bist leider dabei auf der Strecke geblieben und hast dein Ich verloren. Du weißt besser als der andere, was er gerade braucht. Doch für dich? Da weißt du es nicht. Das ist doppelt schade, denn für deinen Partner ist wiederum höchst anstrengend, dein Lebensmittelpunkt zu sein. Und es fehlt das Salz in der Suppe, das Feuer in der Liebe – ein Partner, der für etwas brennt, der leuchtet und strahlt. Der Funken, der überspringt.
5.) Verdrängung
Die Welt ist bunt und bietet viel Ablenkung. Du bist so sehr im außen beschäftigt, dass du ganz vergessen hast, mal in dich hineinzufühlen, was du möchtest. Deine Gefühle sind abgestumpft. Die Welt ist eintönig und grau – doch du spürst es gar nicht. Denn du bist beschäftigt – beschäftigt mit Facebook etc, Fernsehen, schlafen, shoppen gehen. Du hast dir deinen ganz eigenen Giftcocktail für deine Emotionen gemixt. Es ist die Angst, wirklich in sich hineinzuschauen und zu erkennen, was in dir schlummert.
6.) Angst vor deiner eigenen Courage
Jetzt kommt es dicke! Wünsche, Träume und Bedürfnisse machen verletzlich. Deswegen ist es leichter sie zu unterdrücken, wegzusperren, sie gar nicht erst zu zulassen. Was wenn andere über deine Träume lachen? Wenn sich deine Träume gar nicht erfüllen? Du kannst dich lächerlich machen. Andere sind sowieso besser als du. Du traust dich gar nicht, groß zu träumen. Es geht ja sowieso nicht in Erfüllung.
Das sind alles Hemmschuhe für deine Wünsche. Die Faustschläge, die dir ein Knock-Out bei der Frage „was willst du?“ bescheren. Es lohnt sich wirklich genau hinzuschauen, welcher Faustschlag bei dir wirkt und beim nächsten Mal in Deckung zu gehen und zu kontern.
Geh deinen Weg, steh zu deinen Träumen und zeige sie. Manchmal ist es gar nicht so wichtig, sie zu erreichen – sondern der wichtigste Schritt ist es, sich auf dem Weg zu machen.
Ich lasse dich jetzt nicht hängen :-). Jetzt weißt du zwar, was dir im Weg steht, aber nicht wie es weitergeht. Dieser Artikel hat nämlich einen ganz cleveren Clou – er ist ein Gemeinschaftsprojekt mit Kiwi Pfingsten. Kiwi und mich verbindet ein langer gemeinsamer Weg und wir beide standen vor dem selben Mentor, vor derselben Frage und ähnlichen Knock-Outs. Lies hier ihre 7 Wege, wie du herausfindest, was du willst und es auch bekommst.
Von Herzen liebe Grüße
Veronika
*WTF „what the f**k“ (sorry;-))