
Wörter sind kraftvoll!
Wörter gebrauchen wir viele, jedoch denken wir wenig über die Konsequenzen nach. Wie bei einer Tennisball-Maschine ploppen die Wörter aus uns heraus – plopp, plopp, plopp direkt auf unser Ziel.
Manchmal fühlen sich andere durch diese Wörter gut. Manchmal lassen sie uns selbst gut fühlen. Und manchmal schüren sie das Feuer in brenzligen Situationen und führen zu Unwohlsein und Streit. Wörter sind kraftvoll und haben Auswirkung auf deine Beziehung und deine mentale Gesundheit!
Warum sind Wörter so kraftvoll?
Wörter lösen bestimmte Assoziationen aus. Wenn ich das Wort „Hund“ höre, löst das positive Gefühle bei mir aus. Ich habe seit Jahren eine treue Begleiterin an meiner Seite. Für eine andere Person kann das Wort „Hund“ negative Gefühle wecken – Angst.
Diese Kraft geht in deinen Verstand und in deinen Körper und sie geht in die Verbindung zwischen zwei Personen.
Kleines Beispiel. Stell dir vor, du bist verärgert. Du kannst „aufgebracht“ oder „genervt“ sein – der Unterschied wie dich die beiden Wörter fühlen lassen, ist gewaltig. Aufgebracht verwendet man eher in Situationen, in denen einem selbst oder anderen gefühlt Unrecht widerfährt. Genervt verwendet man eher in Situationen, wenn man über den Chef klagt oder wenn man in der Schlange im Supermarkt steht.
Wenn du ein Wort verwendest, weckst du automatisch alle Assoziationen, die du mit diesem Wort hast. Diese Assoziationen beeinflussen den gegenwärtigen Moment, eingeschlossen der Gefühle aller, die das Wort hören!
Weil Wörter so kraftvoll sind, müssen wir auswählen
Negative Wörter lösen einen Kampf-oder Flucht-Modus im Stammhirn aus. Studien zeigen , dass das Gehirn negativen Wörtern mehr Aufmerksamkeit schenkt, selbst wenn wir es nicht bewusst wahrnehmen. Selbst die kleinen leisen Zwischentöne können die Beziehung verderben. Zusätzlich können wir unsere eigenen Gefühle verstärken und die Gefühle anderer beeinflussen – nur durch den Gebrauch bestimmter Wörter. Warum? In dem Moment, in dem du ein Wort verwendest,hast du Zugang zu allen Assoziationen, die du in deinem Verstand gespeichert haben.
In der Partnerschaft können unterschwellige erotische Wörter an Intimität denken lassen. Ist nicht überraschend. Doch verblüffend ist, dass erotisch aufgeladene Wörter die Konfliktlösungsstrategien verbessern. Schon der Name der geliebten Person stimuliert im Gehirn die sogenannten Leidenschaftsschaltkreise. Das sagt viel über intime Beziehungen und wie wichtig es ist, seine Liebe so oft wie möglich auszudrücken und mitzuteilen. Doch oft nimmt man den Partner als selbstverständlich hin und spricht nur über die Beziehung, wenn es ein Problem gibt.
Stell dir vor, du hast mit jemanden einen Streit. Du möchtest eine Lösung erreichen, aber ein Wort ist ausgesprochen und der Streit ufert plötzlich aus und du fühlst dich jämmerlich und entmutigt.
Denk an die Kraft der Wörter:
- Was ist gesagt worden und könnte anders formuliert werden?
- Hast du es tatsächlich so gemeint wie du es gesagt hast oder war es das Wort und seine Konnotation, die du bloß für die Wirkung gebraucht hast?
- Hast du bewusst das Wort eingesetzt, um die Assoziation zu fördern oder benutzt das Wort aus Gewohnheit?
Wörter haben die Kraft unsere Stimmung und unser Verhalten zu beeinflussen
Die Wörter, die wir zu uns und zu anderen sagen, beeinflussen unsere Stimmung. Unsere Stimmung wiederum beeinflusst unsere Handlungen. Unsere Handlungen beeinflussen das Ergebnis, was wir erreichen. Diese Ergebnisse sind ein direktes Feedback auf unsere Gedankenprozesse, welche unsere Emotionen beeinflussen. Das nennt sich Gedanken-Feedback-Schleife.
Du kannst bewusst deine Gedanken und die daraus entstehenden Emotionen kontrollieren, in dem du die Kraft der Wörter respektierst. Mit der Aufmerksamkeit auf die Auswirkungen von Wörtern auf Gesundheit, Glück und Beziehung kannst du bessere Entscheidungen treffen, welche Wörter du gebrauchst:
Es gibt immer eine Wahl
- verblüfft oder verwirrt
- ekstatisch oder freudig
- Problem oder Herausforderung
- wütend oder verärgert
Vielleicht denkst du jetzt, manchmal bin ich mehr wütend anstatt nur verärgert. Die Frage ist: würde sehr verärgert weniger deine Klarheit stören und weniger reizen als wütend? Du musst deine Emotionen richtig identifizieren. Es gibt einen Unterschied zwischen der korrekten Bezeichnung deiner Emotion und dem unnötigen Intensivieren einer Emotionen. Dieses entsteht durch das gewählte Wort. Es ist ein wenig wie die Geschichte von Huhn und Ei – was war zuerst da? Finde dein Gleichgewicht und du wirst dich glücklicher, weniger gestresst fühlen. Du wirst weniger Beziehungsdissonanzen haben!