Zauberwort, Danke, Bitte, Partnerschaft

Ein Zauberwort in der Partnerschaft!

Heute beginne ich mit einer kleinen Artikelserie über tägliche Gewohnheiten, um die Liebe zu erneuern und wieder neu zu entdecken. Ich starte mit einer Gewohnheit, so dass du dich in Ruhe auf diese konzentrieren kannst.

Die erste Gewohnheit ist Dankbarkeit – angeregt durch Maras Aufruf zur Blogparade.

Schon in Kindertagen haben wir gelernt das Zauberwort heißt „Bitte“. Doch das wahre Zauberwort ist „Danke„. „Bitte“ zu sagen, verschafft einem was. 

„Danke“ gibt Anerkennung und führt dazu, dass man selbst welche bekommt. Dennoch sagen wir das Wort viel zu selten, weil wir verlernt haben, Dankbarkeit zu empfinden.

Die Macht der Dankbarkeit in der Partnerschaft und anderen Bereichen kann nicht oft genug betont werden.

Was ist Dankbarkeit überhaupt?

Amie M. Gordon hat es so schön auf den Punkt gebracht, was Dankbarkeit in einer Partnerschaft bedeutet:

„Meine Definition von Dankbarkeit bedeutet, dass man nicht nur würdigt, was der Partner tut, sondern, wer er oder sie ist, als Mensch. Man ist nicht einfach nur dankbar, weil der Partner den Müll rausgebracht hat – man ist dankbar, einen Partner zu haben, der so aufmerksam ist zu wissen, dass man es hasst, den Müll rauszubringen. Dankbarkeit bedeutet, sich all der guten Seiten des Partners bewusst zu sein und sich darauf zu besinnen, warum man mit ihm oder ihr überhaupt eine Beziehung eingegangen ist.“

Gibt es Beweise, dass Dankbarkeit so wichtig ist?

Gute Frage! Ja, es gibt viele. In den letzten Jahren sind Studien zu diesem Thema sprunghaft angestiegen. Ich habe ein paar ausgewählt, die sich auf das Thema Partnerschaft beziehen.

Eine Studie von Lambert und Fincham demonstriert, wie der Ausdruck der Anerkennung zwischen den Partner zu einer sicheren Beziehung führt. Die Partner fühlen sich wohler, sich dem anderen gegenüber zu öffnen. Diese Sicherheit in einer Beziehung wiederum ermutigt, seine Bedürfnisse in der Partnerschaft auszudrücken.

Beziehungen können in eine falsche Richtung gehen, wenn die Partner sich nicht gut dabei fühlen, sich dem anderen zu öffnen. Deswegen ist Sicherheit eines der Grundbedürfnisse in einer Beziehung und der Schlüssel für eine langanhaltende Beziehung. Dankbarkeit trägt zum Gefühl der Sicherheit bei.

Die Psychologin Amie M. Gordon entdeckte zusammen mit ihren Kollegen sie den „Kreislauf der Wertschätzung“.

Dieser Kreislauf beschreibt den engen Zusammenhang zwischen Anerkennung und Dankbarkeit. Wenn der eine Partner dem anderen seine Dankbarkeit ausdrückt für etwas – dann fühlt der andere sich anerkannt, und dadurch steigt messbar seine Bereitschaft, selbst Dankbarkeit zu empfinden und auszudrücken.

Im nächsten Schritt drückt also der Partner, der Dankbarkeit erfahren und Anerkennung bekommen hat, seinerseits aus, dass er dankbar ist, woraufhin sich wiederum der erste Partner anerkannt und angeregt fühlt, Dankbarkeit und Anerkennung auszudrücken … und so weiter und so fort. Diesen Effekt nennen Amie Gordon und ihre Kollegen „Relationship Maintenance“ – Erhalt der Beziehung. Klingt etwas wissenschaftlich dröge, doch um nichts anderes geht es uns: Wenn wir die Beziehung nicht erhalten wollten, wären wir weg. Und das Faszinierende am „Kreislauf der Wertschätzung“: Wer sich nach Anerkennung in der Partnerschaft sehnt, wird diese bekommen, sobald er selbst Anerkennung verteilt.

Halte dich nicht zurück und habe keine Angst vor einer rosaroten Brille.

Es ist in Ordnung, deinen Partner in einem gewissen Ausmaß zu idealisieren.

Wenn du dich gewalttätigen, missbrauchenden oder auf andere Art ungesunden Beziehung befindest, solltest du es natürlich nicht tun. Doch für die meisten ist es in Ordnung – oder gut für die Beziehung – den Partner ein wenig zu idealisieren.

Am Anfang ist die Liebe nichts als Dankbarkeit: Verliebtheit fühlt sich an, als hätte einem das Universum den größten Wunsch erfüllt. Die Leidenschaft ist verknüpft mit der Dankbarkeit dafür, dass einem dieser Wunsch erfüllt worden ist: Dankbarkeit für jeden einzelnen Zentimeter seiner Haut, für jedes feine Lachfältchen um ihre Augen, die Art, wie er die Tür aufhält. Dafür, dass die Liebe des anderen die eigene spiegelt und verstärkt.

Das nutzt sich im Alltag ab. Hast du den Arzttermin für die Kinder gemacht? Nein? Menno, muss ich mich jetzt auch noch darum kümmern? Und nachts im Bett, wenn du hörst, wie neben dir jemand atmet? Dann denkst du vielleicht nicht mehr: „Danke, dass du da bist“, sondern: Wenn der weiter so laut atmet, kann ich garantiert nicht einschlafen.

Sind wir nicht sowieso irgendwie quitt? Klar, schön, dass du da bist, aber ich bin auch da. Du machst zwar eine ganze Menge Dinge, aber das tue ich auch. Den Teil des Lebens, den du mir gewidmet hast, den widme ich dir umgekehrt auch. Es läuft also alles am Ende aufs Gleiche raus. Warum also dankbar sein, wenn doch alles irgendwie nach einer Zeit selbstverständlich ist?

Tony Robbins hat eine wundervolle Empfehlung:

„ Mache das, was du am Anfang einer Beziehung getan hast und es wird kein Ende geben.“

Wenn das bedeutet, den Partner ein wenig zu idealisieren, dann mach das. Tatsächlich zeigt eine Studie, die über 13 Jahre ging, dass Partner, die sich idealisieren weniger bereit waren sich scheiden zu lassen als Paare die eine mehr „realistische“ Wahrnehmung voneinander hatten.

Bewundere die Falten um die Augen, liebe diese kleinen verrückten Marotten und zeige deine Dankbarkeit für dieses.

Die Herausforderung:

Die wichtigste Übung der Dankbarkeit ist nicht unbedingt, sie zu empfinden und auszudrücken, sondern Dank, Lob und Anerkennung erst mal annehmen zu können. Das Selbstbewusstsein und die Stärke zu haben, um zu sich selbst sagen zu können: Ich habe diesen Dank verdient.

Deine neue tägliche Gewohnheit:

Schreibe am Ende eines Tages 5 Dinge auf über deinen Partner oder seine Handlungen, für die du dankbar bist.

Erzähle es ihm.

Sei den Tag über aufmerksam, was du anerkennen kannst und du beginnst, mehr von diesen Dingen wahrzunehmen. Die Energie folgt der Aufmerksamkeit und worauf du deine Aufmerksamkeit richtest, das wächst.

Erzähle es deinem Partner.

Es wahrzunehmen ist super, doch um wirklich die Vorteile der Anerkennung auszuschöpfen, kannst du nicht davon ausgehen, dass dein Partner deine Gedanken lesen kann und er ohne Worte deine Anerkennung mitbekommt.

Ich erlebe oft, dass erwartet wird, dass der Partner Gedanken lesen kann.

Meine Empfehlung:

Je besser deine Wahrnehmung wird und du deine Anerkennung zeigst, desto mehr Dinge wirst du entdecken für die du dankbar bist. Ebenso wirst du die Wertschätzung zurück bekommen. Wer will das nicht?

Kröne es:

Frage deinen Partner, ob er sich an dieser Dankbarkeitswoche beteiligen möchte.

Schreib mir in den Kommentaren, wie die Woche für dich ist, was sich getan hat, welche Schwierigkeiten sich ergeben haben.

Von Herzen liebe Grüße

Veronika

Share it